So, 06. März 2022
Der zweite Teil der Klima-Woche des Grünen Kreisverbands Kurpfalz-Hardt drehte sich um die Frage, was wir hier auf der lokalen Ebene tun können, um der Klimakrise entgegenzuwirken und um uns an die Folgen der globalen Erwärmung anzupassen. Dazu berichtete Bettina Lisbach, Umweltbürgermeisterin aus Karlsruhe, von ihrer Arbeit. Sie erklärte in ihrer Präsentation anschaulich, wie ein städtisches Klimaschutzkonzept aussehen kann und welchen Nutzen Stadtbäume für die Klimaanpassung haben können.
Die Schwetzinger Zeitung hat dazu einen Artikel veröffentlicht:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-baeume-in-innenstaedten-mit-schluesselrolle-_arid,1923120.html
Die Klimakrise und der Rückgang der Artenvielfalt sind die größten Herausforderungen unserer Zeit. Aber was können wir hier vor Ort tun, um das Klima einerseits zu schützen und uns andererseits an die klimabedingten Veränderungen anzupassen und damit gleichzeitig den Schutz der Artenvielfalt voranzutreiben? Diesen Fragen gingen wir am Freitag, den 4. März gemeinsam mit der Karlsruher Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach im Rahmen einer Online-Veranstaltung nach. Bettina Lisbach ist Geoökologin, Landespflegerin, ehemalige Landtagsabgeordnete und nun als Bürgermeisterin für Umwelt und Gesundheit in Karlsruhe für eine ökologische und klimagerechte Gestaltung der Stadt mit zuständig.
Klimaschutz beginnt auf kommunaler Ebene!
Das Pariser Klimaabkommen setzt sich zum Ziel, die globale Erwärmung im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung auf zwei, besser 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Klimaschutzmaßnahmen auf allen Ebenen gefragt. Besonders konkret werden die Maßnahmen zum Schutz des Klimas und zur Anpassung an den Klimawandel auf der lokalen Ebene der Städte und Gemeinden. Viele Kommunen erarbeiten daher Klimaschutzstrategien, um die Maßnahmen zu bündeln und sich selbst Klimaziele zu setzen. Bei der Veranstaltung am 04. März skizzierte uns Bettina Lisbach unter anderem, wie eine solche Strategie aussehen kann. Neben dem Thema Klimaschutz stand aber auch die Frage, wie wir unsere Städte an den Klimawandel anpassen können, an dem Abend im Mittelpunkt.
Warum sind grüne Städte dabei so wichtig? Das hat verschiedene Gründe:
Die immer weiter fortschreitende Klimakrise führt dazu, dass es künftig in den Sommermonaten immer mehr und immer ausgeprägtere Hitze- und Trockenperioden geben wird. Städte wirken hier als Wärmeinseln und weisen dabei um bis zu 10 Grad Celsius höhere Temperaturen auf als das Umland. Insbesondere nachts, denn mit Beton oder Asphalt versiegelte Flächen speichern die Wärme besonders gut. Für Menschen kann dies zu Hitzestress und Kreislaufproblemen führen. Gerade für ältere Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Kleinkinder und chronisch kranke Menschen, ist dies eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr. Bäume und andere Pflanzen wirken diesen Gefahren entgegen. Sie sorgen durch Transpiration für Abkühlung, spenden Schatten und schaffen ein angenehmes kleinräumiges Klima.
Neben den positiven Effekten für das Stadtklima wirkt sich die Begrünung der Stadt auch positiv auf die Biodiversität aus. Stadt und Natur sollten nicht mehr als Gegensätze angesehen werden, denn auch städtische Räume bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten wichtige Lebensräume. Insbesondere Insekten profitieren stark von einer Zunahme der Grünflächen in der Stadt – sofern dabei auf die richtige Bepflanzung geachtet wird.
Welche konkreten Maßnahmen es vor Ort in den Städten und Gemeinden geben kann, wurde im Rahmen der Online-Diskussion erörtern.